Wissenswertes über Honig

Bienen machen Honig. Und für den Menschen bereits seit 15.000 Jahren. Als Brotaufstrich oder im Tee versüßt er unser Leben. Der griechische Arzt Hippokrates verordnete Honig bei vielen Krankheiten. Was im Honig drin ist und Wissenswertes zu Bienen erklären wir hier.

Ein Kraftakt – Die Honigproduktion

Der Honig ist ein Naturprodukt, das Blüten und Bienen benötigt, um hergestellt zu werden. So fliegen die Bienen für 1 kg Honig eine Strecke, die 3,5 Erdumrundungen entspricht. Dabei sammeln sie 2-3 kg Blütennektar aus circa 2 Millionen Blüten. Zum Vergleich: Nach 100 Flügen bzw. 10 Tagen hat eine Biene einen Fingerhut mit Honig gesammelt (1). Die Honig-Produktion findet statt, wenn die Bienen ausreichend Nektar gesammelt haben, um den Bedarf für die Aufzucht neuer Bienen zu decken. Honig ist also die Nahrungsreserve der Bienen.

Damit Honig entsteht, nehmen Bienen den Nektar auf und sammeln diesen in ihrer Honigblase, die sich im Bauch befindet. Bei Rückkehr in den Bienenstock liefert die Biene ihren Inhalt der Honigblase an die Stockbiene ab, die ihn wiederum weitergibt. Durch dieses stetige Weitergeben verliert der Nektar Wasser und wird dickflüssig. Der zuckerhaltige Saft (Nektar) reichert sich bei jeder Weitergabe mit verschiedenen Enzymen, Eiweißen und Säuren weiter an.

Ist die dickflüssige Substanz – der spätere Honig – gereift, legen die Bienen ihn in den Waben ab. Dann hat er nur noch einen Wassergehalt von 30-40 Prozent. Durch das Fächeln der Stockbienen mit dem Flügeln wird eine weitere Verdunstung eingeleitet und der Wassergehalt sinkt auf 20% und weniger.

Erst jetzt ist der Honig fertig.

Zucker und Gesundes – Das ist im Honig drin

Honig besteht durchschnittlich zu rund 80% aus Zucker (Fructose, Glucose, Saccharose und Dextrin), 18% Wasser und 2% organischen Säuren (Aminosäuren, die wichtig für den Stoffwechsel sind), Eiweißstoffen (speziell Enzymen) sowie Mineralstoffen und Vitaminen.

Über 120 Aromastoffe machen den Honig sehr vielfältig im Aussehen und Geschmack. Eine Kostprobe lohnt sich daher immer.

Da Honig gerne zu Tee, für Pfefferkuchen und vielen anderen Anlässen genommen wird, gibt es einen wichtigen Hinweis von uns: Man sollte immer darauf achten, dass der Honig nicht über 40 Grad erwärmt wird, da dann wichtige Inhaltsstoffe vernichtet werden. Beim Backen ist dies schwierig. Aber der Tee sollte erst ein wenig abgekühlt sein, damit die gesunden Inhaltsstoffe nicht zerstört werden.

Das Bienenwachs

Das Bienenwachs, aus welchem auch unsere Kerzen hergestellt sind, ist ebenfalls ein Naturprodukt. Das Wachs besteht aus netzartig verbundenen Fettmolekülen. Die Bienen produzieren kleine Wachsplättchen mit Hilfe ihrer Wachsdrüsen. 50 solcher Plättchen werden für eine Bienenzelle benötigt und stolze 1,25 Millionen solcher Plättchen braucht man für 1 kg Naturwachs (1).

Die Bienen

Diese Höchstleistungen vollbringen die fließigen Bienen. Eine Biene fliegt ca. 20 km/h schnell und bei einem Ausflug bis zu 3,5 km weit. Beim Honigsammeln beträgt die Flugdistanz zwischen Stock und Blüte zwischen 500 m bis 1 km. Diese Distanz fliegt die Biene rund 10 Mal am Tag. Der Tag selbst ist strikt eingeteilt zwischen Schlaf, Sammeldienst und Stockdienst. Jede Phase umfasst 8 Stunden. Im Sommer wird eine Sammelbiene circa 6 Wochen alt. Die Winterbienen erreichen ein Alter von mehreren Monaten. Die Königinnen hingegen schaffen bis zu 5 Lebensjahren. Das Bienenvolk hat im Winter eine Population von 10.000 bis 15.000 Bienen, die im Sommer zu circa 40.000 Bienen anwachsen (1). Solche Bienenvölker können heutzutage ohne einen Imker nur schwer überleben.

Mensch und Honig

Die Geschichte der Honigbiene im Dienst der Menschen reicht bis ins alte Ägypten zurück. Ein sicherer Beweis dazu kommt aus der Zeit ca. 2.400 bis 600 v.C. Circa 400 v.C. war bekannt, dass Honigsalben dafür eingesetzt werden konnten, um Fieber zu senken. Und auch das Wasser bei den olympischen Spielen der Antike wurde mit Honig versetzt, um die Leistung der Spieler zu verbessern. Frühe Beweise der Bienenhaltung in Mitteleuropa stammen aus dem 10. Jahrhundert v.C. Noch heute kann man in der Nähe der spanien Stadt Valencia 10.000 Jahre alte Höhlenmalereien bewundern, die Menschen als Honigjäger darstellen.

Im frühen Mittelalter stand die Imkerei unter einem besonderen Schutz. So erließen die Westgoten 643 ein Gesetz, welches den Wildbienenfang regulierte. Karl der Große erließ eine Verordnung, dass Imkereien auf seinen Gütern eingerichtet werden sollten. Dort wurden Bienen bereits in hohlen Baumstämmen, sogenannt Klotzbeuten, gehalten. Im 14. Jahrhundert wurde in Bayern die erste Imkerzunft gegründet, die sogenannten Zeidler. Sie waren auch die einzigen Wachs-Lieferanten für Kerzen. Zu dieser Zeit hatte sich im nördlichen Teil Deutschland bereits die Korbimkerei etabliert.

Im 18. Jahrhundert wurde die Bienenzucht in Deutschland zunehmend staatlich gefördert. Ein Jahrhundert später, im 19. Jahrhundert kam es zu revolutionären Veränderungen in der Imkerei. Es begann mit beweglichen Holzrähmchen und 1865 wurde die erste Honigschleuder vorgestellt. Leider verlor die Imkerei in den vergangenen 200 Jahren bis heute stark an Bedeutung. Seitdem der Rübenzucker als billige Alternative entdeckt wurde, war der Bienenhonig nicht mehr das einzige Süßungsmittel.

Die Heilkraft des Honigs

Der Honig wirkt mit seinen bakterienhemmenden Substanzen wie ein natürliches Antibiotikum und verhindert z. B. Entzündungen. Dem Honig werden viele positive Eigenschaften im Gesundheitsbereich zugeschrieben.
Wir empfehlen Imker-Honig, da er den strengen Qualitätsmerkmalen des Deutschen Imkerbundes unterliegt. In unserem naturbelassenen Honig sind die wertvollen und hitzeempfindlichen Inhaltstoffe im vollen Umfang erhalten geblieben.

 

(1) Quellen:

Die Leistung der Honigbiene – Dipl.-Ing.Richard Kaiser, Referent für Jugend und Öffentlichkeitsarbeit – Bienenzuchtverein Ortsgruppe Saalfelden Link)

Honighub.de